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7 March 24, 03:40
Dmitry MetalLord
Lyrics : EinstÜrzende Neubauten : Alles Wieder Offen : Let's Do It A Dada
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Let's Do It A Dada
Alles Wieder Offen (2007)
EinstÜrzende Neubauten
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8 February 10, 21:58
Ba-ummpff!
Let's do it, let's do it, let's do it a Dada!
Bei Herzfeldes hab ich mal gefrühstueckt
in Steglitz oder Wilmersdorf
mit Wieland hab ich mich gestritten
mit Wieland, nicht mit John
Ich reichte ihm die Schere
Ich kochte ihm den Leim
In keinem Diktionär
hat es den Eintrag je gegeben
nur du und ich my Darling
wir wissen was es wirklich heisst
Let's do it, let's do it, let's do it a Dada!
Ich spielte Schach mit Lenin
Zürich, Spiegelgasse
Ich kannte Jolifanto höchstpersönlich
hab mit dem Urtext selbst einmal gebadet
Ich spielte mit Anna
Ich spielte mit Hannah
Ich weiss wo der Kirchturm steht
Ich reichte ihr das Küchenmesser
Ich kochte ihr den Leim
Hawonnnti!
Let's do it, let's do it, let's do it a Dada!
Hülsendada
Propagandada
Monteurdada
Zentrodada
Das Oberdada
Ein grosses Ja ein kleines Nein
Ich trank ne Menge
trank mit George
war trotzdem nicht zur Stelle
an der Kellertreppe
morgens am Savignyplatz
Ich half Kurt beim Bauen seiner Häuser
No. 1, 2 und 3
Ich reichte ihm die Säge
Ich kochte ihm den Leim
Aaah! Signore Marinetti!
Back from Abyssinia?
Just you and me my darling
we know what it really means
Let's do it, let's do it, let's do it a Dada!
Alles Wieder Offen
Die Gleichungen
Die Rechnungen
Die Fragen und das Meer
Grenze, Mauer, Lachen, Haus
Feindschaft und Visier
Die Karten liegen offen
Wie die Grube
Wie das Grab
Das Ende und die Feuerstelle
Das Geheimnis und die Quelle
Die Schleuse und der Sarg
Und möglicherweise auch das Magengeschwür
Es ist alles wieder offen
Die Zukunft
Die Folge, Nachfolge
Resultat
Tür, Tor, Wein, Hose, Bluse, Hemd und Haar
Die Fontanelle
Schlucht
Die Zukunft und die Bar
Die Runde
Der Schmerz (Das Spiel)
Die offene Marktwirtschaft
Das Messer
Jacques Offenbach
Es ist alles wieder offen
Vorwärts
Rückwärts
Seitwärts
Raus raus raus
Es ist alles wieder offen
wieder offen
wieder alles
Das System
Die Stelle und der Bahnübergang
Zeit, Platz, Buch, Krieg
Briefe, Schrank und Schuh
Dach, Kanal
Der Sieg und der Kamin
Die Geschäfte bleiben offen
Bleiben offen sowieso
Das Angebot ist offen für alle
Es ist alles wieder offen
wir hoffen
wieder alles
Ich lehne mich kurz zur Seite
und erwarte einen kleinen Schub
Ich weiss nicht ob ich heulen sollte ...
Was ist offen?
Die Wunde und das Herz
Das Gesicht
Die Kirche
Die Gesellschaft und der Staat
Das Mikrofon
Der Himmel
Die Partnerschaft
Das Wort
Der offene Vollzug
Es ist alles wieder offen
Unvollständigkeit
Man kann es nicht unbedingt Schlaf nennen
vom einen zum anderen Pol das Ganze genauso weit entfernt
die Träume lehnen sich über den Rand
und starren in den Krater der verlorenen Gegenstände
die dort unten ruhig ihre Bahnen ziehen
sie starren unverwandt zurück
und ich frage mich: Wieviele Dinge haben sich jetzt schon wieder verselbständigt?
Der Koffer wurde aufgegeben
Ich hab ihn aufgegeben
und er ist irgendwo gelandet
wo ich nicht gelandet bin
sein Inhalt ist Diebesgut geworden
Prise, längst versilbert, oder besser: verpulvert
Ich setz mich aufrecht
es spielt keine Rolle, ob es nachmittags ist, abends oder mitten in der Nacht
das Tageslicht wird mich in den Tatsachen verwickeln, die diese Zeitzone so mit sich bringt
Draussen
es gibt ein draussen
Aber bin ich noch vollständig genug?
hab' ich noch alle beisammen?
die sieben Sachen
Brille
Stift
und Block
Karten
Geld
Pass
und Schlüssel
Talente?
Ich hab' das mit dem draussen erst einmal gekippt
sein und sein gelassen
Ich setz mich aufrecht
Ich räuspere den Schleim nach oben, bis ich ihn zu fassen kriege.
Mit zwei Fingern ziehe ich seinen Faden aus meiner Kehle, meinem Körper.
Daran hängen wie an einem Glückskettchen:
ein Herz, meine Liebe, eine Flasche, ein Haus, eine Münze, ein Hufeisen,
eine Sechs, eine Sieben, ein Kleeblatt, ein Fisch, ein Würfel, eine 13,
eine Glocke, ein Schloss, ein Schlüssel, ein Hammer, ein Stern, der Mond, die Sonne
und ganz zum Schluss dann eine Putzbürste deren Borsten noch
die letzten Reste, ein paar Klümpchen, mit nach draussen holen.
Endlich sauber. Endlich leer.
Ich trinke ein grosses Glas Wasser und warte. Was fest und in mir mich sorgte,
hängt vor mir und trocknet wie altes Gemüse, Peperoni, Dörrobst.
Das Wasser findet seinen Weg. Ich lasse es, ein letzter Strahl.
Ein letztes Gas, ein Flatus.
Endlich leer.
Endlich leer.
Ich: meine Hülle.
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