Languages:
Ru
| En
7 March 24, 03:40
Dmitry MetalLord
Lyrics : Goethes Erben : Live Im Planetarium : Blau
0-9
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
Blau
Live Im Planetarium (1996)
Goethes Erben
[
All lyrics from Dmitry |
Back
]
8 February 10, 21:58
Ich liebte abgttisch das Gefhl, allein durch den Pulverschnee zu toben.
Meine Schritte entfachten durch das hohe Lauftempo einen kleinen Schneesturm,
in weie Kristalle gehllte Luft, in der sich das schwache Sonnenlicht verirrte,
um gemeinsam zu Boden zu sinken.
Ein schillernder Regenbogen begleitete jeden meiner Schritte,
doch allmhlich verschwand Ring fr Ring
und das kalte Licht des Mondes tauchte die Szene in sein blaues Licht.
Inzwischen war lngst der letzte Sonnenstrahl vom Horizont verschluckt worden
und der einstmals leichte Pulverschnee nderte seine Konsistenz hin zu knirschendem,
sprden Eisschnee, der zum Tanzen einlud, sich berschlug.
Ich mag mehrere Stunden ziellos umhergeirrt sein,
geblendet von der weien, in sich ruhenden Landschaft.
Abgelenkt von der im Gedankenspiel verlorenen, bedrohlichen Schnheit die mich umgab,
deren Teil ich geworden bin.
Die Klte kroch zh durch meine Sohlen und Wollsocken und verbi sich in meinen Fuspitzen.
Doch der Schmerz war nur kurz, zu kalt war der geifernde Eiszahn.
Der Schmerz verschwand und war doch anwesend, man merkte ihn nur nicht mehr.
Doch die eisigen Zhne fraen sich immer tiefer in mein Fleisch,
das in seinem violetten Schimmer an eine Ring des Regenbogens erinnerte.
Das blaue Mal der Klte bedeckte meine Hnde und Ohren,
und bei dem Versuch Eiskristalle aus meiner rechten Ohrmuschel zu streichen
hielt ich dieselbe pltzlich ind er Hand.
Kein Tropfen Blut verlie die Bruchstelle und auch das kleine, dnne Stck Fleisch
unterlie es losgelou,l;st vom wrmenden Rumpf, roten Tau zu sen.
Belustigt entledigte ich mich des kleinen Stckes Fleisch, es roch nicht einmalversengt.
In hohem Bogen warf ich das blaue Ohr in die blauschwarze Nacht, welche die Szene schweigend beobachete.
Es schien mir als grinsten die Sterne hhnisch
und die Jungfrau Nacht trug extra ein tiefschwarzes Keid zu meiner nahenden Entseelung.
Nur die runde, silbrig glnzende Scheibe, des sonst mitleidlosen Mondes,
schien im Hauch von Mitleid zu strahlen.
Das Tempo meiner Schritte verringerte sich whrend dieses Gedankenspieles Meter fr Meter.
Es war mir egal, ein oder beide Ohren zu verlieren.
Es war mir gleich, wieviel Haut blau schimmerte
und auch einem ganzen Bein wrde ich nicht lange nachtrauern,
solange nur der Schmerz ausblieb - nicht in meine Nerven kroch ...
Die Zhne schlugen zwar tiefe Wunden, doch zumindest schmerzten sie nicht.
Zu lange mute ich meinem Krper zu gefgte Qualen erdulden - in angenehm beheizten Baracken.
Manchmal sperrten sie uns tagelang in eine saunahnliche Hitzekammer,
ohne Wasser, alleingelassen mit trockener, heier Luft,
die Lippen in Minuten zu bizarren Kraterlandschaften verwandelte
und die Haut innerhalb von Stunden zu drrem Leder schuf.
Sie brannten uns Buchstaben auf die Haut, um ihr Analphabetentum zu beenden.
Ich konnte den Geruch von versengtem Fleisch nicht mehr ertragen, doch er war allgegenwrtig.
Sie zwangen uns unsere Toten zu zerlegen
und sie servierten uns das gebratene oder gekochte Fleisch der entseelten Krper,
doch Menschenfleisch ist zh und so zerbrachen meine morschen Zhne
beim Kauen der unmenschlichen Kost -
und wenn ich whrend der Ftterung erbrach, so verschluckte ich das Erbrochene
gemeinsam mit dem gebratenen Fleisch immer wieder, wie ein Wiederkuer ...
Ich kaute stundenlang auf den Fingern meines Freundes,
die ich unzhlige Male wieder hervorwrgte und verschluckte.
Warmes Fleisch entri mir meine Zhne
und jetzt schlugen kalte Zhne in mein blaues Fleisch.
Irgendwann trugen mich meine Beine nicht mehr weiter,
sie verweigerten meinen Wunsch zu marschieren.
So blieb mir nichts anderes brig, als meine Flucht zu unterbrechen.
Meine tauben Hnde gruben im hfthohen Schnee eine kleine Hhle, in die ich mich verkroch.
Es roch nicht nach Fleisch und durch die Eiskristalle hindurch
konnte ich die Sterne in einem bunten Feuerwerk betrachten.
Alles, bis auf die funkelnden Sterne und das fahle Gesicht des Mondes
war in blaues Licht getaucht.
Wie ein Schwamm Tinte,so sog mein Krper die knigliche Farbe in sich auf
Zentimeter fr Zentimeter kroch der lauernde Schimmer ber meine Haut -
tief in meinen Krper.
Es war ein wunderbares Gefhl keine Schmerz zu empfinden.
Die ganze Welt war blau,
nur die Sterne und der Mond distanzierten sich von diesem uniformen Farbton.
Mit einem Mal wurden die Sterne wei und ihr Licht immer intensiver,
das weie Licht drngte das tiefe Blau immer mehr in den Hintergrund.
Die einzelnen weien Punkte schmolzen zu einer grellweien Flche.
Es war Tag geworden.
Das Blau verschwunden.
Hunde bellten.
Meine Schritte entfachten durch das hohe Lauftempo einen kleinen Schneesturm,
in weie Kristalle gehllte Luft, in der sich das schwache Sonnenlicht verirrte,
um gemeinsam zu Boden zu sinken.
Ein schillernder Regenbogen begleitete jeden meiner Schritte,
doch allmhlich verschwand Ring fr Ring
und das kalte Licht des Mondes tauchte die Szene in sein blaues Licht.
Inzwischen war lngst der letzte Sonnenstrahl vom Horizont verschluckt worden
und der einstmals leichte Pulverschnee nderte seine Konsistenz hin zu knirschendem,
sprden Eisschnee, der zum Tanzen einlud, sich berschlug.
Ich mag mehrere Stunden ziellos umhergeirrt sein,
geblendet von der weien, in sich ruhenden Landschaft.
Abgelenkt von der im Gedankenspiel verlorenen, bedrohlichen Schnheit die mich umgab,
deren Teil ich geworden bin.
Die Klte kroch zh durch meine Sohlen und Wollsocken und verbi sich in meinen Fuspitzen.
Doch der Schmerz war nur kurz, zu kalt war der geifernde Eiszahn.
Der Schmerz verschwand und war doch anwesend, man merkte ihn nur nicht mehr.
Doch die eisigen Zhne fraen sich immer tiefer in mein Fleisch,
das in seinem violetten Schimmer an eine Ring des Regenbogens erinnerte.
Das blaue Mal der Klte bedeckte meine Hnde und Ohren,
und bei dem Versuch Eiskristalle aus meiner rechten Ohrmuschel zu streichen
hielt ich dieselbe pltzlich ind er Hand.
Kein Tropfen Blut verlie die Bruchstelle und auch das kleine, dnne Stck Fleisch
unterlie es losgelou,l;st vom wrmenden Rumpf, roten Tau zu sen.
Belustigt entledigte ich mich des kleinen Stckes Fleisch, es roch nicht einmalversengt.
In hohem Bogen warf ich das blaue Ohr in die blauschwarze Nacht, welche die Szene schweigend beobachete.
Es schien mir als grinsten die Sterne hhnisch
und die Jungfrau Nacht trug extra ein tiefschwarzes Keid zu meiner nahenden Entseelung.
Nur die runde, silbrig glnzende Scheibe, des sonst mitleidlosen Mondes,
schien im Hauch von Mitleid zu strahlen.
Das Tempo meiner Schritte verringerte sich whrend dieses Gedankenspieles Meter fr Meter.
Es war mir egal, ein oder beide Ohren zu verlieren.
Es war mir gleich, wieviel Haut blau schimmerte
und auch einem ganzen Bein wrde ich nicht lange nachtrauern,
solange nur der Schmerz ausblieb - nicht in meine Nerven kroch ...
Die Zhne schlugen zwar tiefe Wunden, doch zumindest schmerzten sie nicht.
Zu lange mute ich meinem Krper zu gefgte Qualen erdulden - in angenehm beheizten Baracken.
Manchmal sperrten sie uns tagelang in eine saunahnliche Hitzekammer,
ohne Wasser, alleingelassen mit trockener, heier Luft,
die Lippen in Minuten zu bizarren Kraterlandschaften verwandelte
und die Haut innerhalb von Stunden zu drrem Leder schuf.
Sie brannten uns Buchstaben auf die Haut, um ihr Analphabetentum zu beenden.
Ich konnte den Geruch von versengtem Fleisch nicht mehr ertragen, doch er war allgegenwrtig.
Sie zwangen uns unsere Toten zu zerlegen
und sie servierten uns das gebratene oder gekochte Fleisch der entseelten Krper,
doch Menschenfleisch ist zh und so zerbrachen meine morschen Zhne
beim Kauen der unmenschlichen Kost -
und wenn ich whrend der Ftterung erbrach, so verschluckte ich das Erbrochene
gemeinsam mit dem gebratenen Fleisch immer wieder, wie ein Wiederkuer ...
Ich kaute stundenlang auf den Fingern meines Freundes,
die ich unzhlige Male wieder hervorwrgte und verschluckte.
Warmes Fleisch entri mir meine Zhne
und jetzt schlugen kalte Zhne in mein blaues Fleisch.
Irgendwann trugen mich meine Beine nicht mehr weiter,
sie verweigerten meinen Wunsch zu marschieren.
So blieb mir nichts anderes brig, als meine Flucht zu unterbrechen.
Meine tauben Hnde gruben im hfthohen Schnee eine kleine Hhle, in die ich mich verkroch.
Es roch nicht nach Fleisch und durch die Eiskristalle hindurch
konnte ich die Sterne in einem bunten Feuerwerk betrachten.
Alles, bis auf die funkelnden Sterne und das fahle Gesicht des Mondes
war in blaues Licht getaucht.
Wie ein Schwamm Tinte,so sog mein Krper die knigliche Farbe in sich auf
Zentimeter fr Zentimeter kroch der lauernde Schimmer ber meine Haut -
tief in meinen Krper.
Es war ein wunderbares Gefhl keine Schmerz zu empfinden.
Die ganze Welt war blau,
nur die Sterne und der Mond distanzierten sich von diesem uniformen Farbton.
Mit einem Mal wurden die Sterne wei und ihr Licht immer intensiver,
das weie Licht drngte das tiefe Blau immer mehr in den Hintergrund.
Die einzelnen weien Punkte schmolzen zu einer grellweien Flche.
Es war Tag geworden.
Das Blau verschwunden.
Hunde bellten.
[
Views: 414
| Comments: 0
]
Comments
No comments